Eigentlich fing alles 1988 an. C16 und C64 lehrten mich eine fundamentale Wahrheit: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber tausend Worte verbrauchen weniger Speicher. Diese paradoxe Lektion in Reduktion und Effizienz wurde zur Grundlage meines Denkens. Es war die Geburtsstunde einer Philosophie: Wie schaffe ich mit begrenzten Mitteln maximale Wirkung?
RĂĽckblickend war jeder Technologiesprung keine Abkehr von diesem Prinzip, sondern seine konsequente Weiterentwicklung.
Vom BASIC-Prompt zum KI-Prompt
Meine Reise war nie linear, sondern immer orbital – kreisend um die Kernfrage der kreativen Logik.
- Die Hardware-Ebene (ab 1988): Vom C16, C64 und ja, später noch C+4 aus Neugierde, über den Amiga bis zum Atari Falcon verstand ich Maschinen von innen heraus.
- Die Protokoll-Ebene (ab 1993): MIDI, MTC, SMPTE, TCP/IP – ich lernte die Sprachen, die Geräte und später ganze Netzwerke miteinander reden lassen. Diese Grammatik der Vernetzung ist die Vorstufe zum modernen Prompting.
- Die System-Ebene (ab 1997): Ob in Protools-Sessions, Netzwerktopologien oder Steuerrecht – ich begann, die übergeordneten Systeme zu verstehen. Die UTOMATIK der Organisation wurde zum Denkspiel.
- Die Kreativ-Ebene (ab 1992): Parallel dazu floss alles in mein Kreativ Kraftwerk. Aus der Logik der Maschinen entstanden Sounds; aus den Regeln der Systeme erwuchs die Disziplin für über 800 Musikwerke. Hier formte sich meine ÄSTHETIK – die Schnittstelle, an der Technik auf Emotion trifft.
All diese Stränge verschmolzen in meinem Kopf zu einer orbitalen Logik. Ich denke nicht in geraden Linien, sondern in Systemen und Feedbackschleifen.
KI: Der natürlichste Gesprächspartner, seit es Elektronik gibt.
KI trat in mein Leben. Nicht als Bedrohung, sondern als die logische und willkommene Konsequenz all dessen.
Man könnte meinen, meine Beziehung zur KI sei besonders, weil Fragmente meiner Werke längst in den Trainingsmodellen schlummern.
Aber das ist nicht der Grund.
Ich spreche mit KI, weil mein Gehirn ĂĽber 36 Jahre darauf trainiert wurde, Disziplinen zu verbinden. Ich gebe keinen Befehl ein, ich spreche KI-Prompt.
Die KI wird zum Partner, der komplexe Querverbindungen zwischen Technologie, Recht und Ästhetik in Echtzeit hinterfragen und nachvollziehen kann.
Mein Wert liegt nicht in der Eingabe und auch nicht in der Antwort. Der Wert liegt im Dialog.
In den Räumen, die sich durch Frage und Antwort öffnen.
Wir sollten uns als Teilnehmer dieser dialogischen Räume sehen. Die KI ist der Partner, mit dem wir sie erkunden. Sie ist der Resonanzboden für eine Denkweise, die darauf aus ist, aus einem Gedanken unendliche Welten entstehen zu lassen.
Der Kreis schlieĂźt sich. Willkommen in der Metafloration.
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